Let’s play – Warum Rollenspiele für eine Beziehung so gut sein können

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Simone Lösel

Sexual-Coach

Hallo meine Lieben, 

wahrscheinlich haben es die meisten von uns schon einmal ausprobiert (mit mehr oder weniger erfolgreichem Ausgang) – erotische Rollenspiele. Die einen erzählen dann von ihrem “heißen Handwerker”, die anderen eher davon, dass sie sich halb tot gelacht haben und dann keinen Sex mehr hatten. Aber warum müssen wir dabei so oft lachen oder können das alles nicht ernst nehmen?

Verletzlichkeit und Ängste

In unseren Beziehungen vertrauen wir einander, wir erzählen uns im besten Fall so gut wie alles (kleine Geheimnisse sollte jeder haben). Unser Lieblingsmensch ist derjenige, der uns ungeschminkt, im Schlafanzug oder auch mal ungeduscht kennt. Aber eins bleibt den meisten doch irgendwie unangenehm: über unsere sexuellen Bedürfnisse zu sprechen. Das klingt verrückt, aber stimmt leider viel zu oft. Unsere geheimsten Begierden machen uns verletzlich und angreifbar. Wir haben eine tiefe Angst ausgelacht, verurteilt oder sogar verachtet zu werden, wir wollen nicht verstoßen werden. Deswegen scheint es sicherer, diese Geheimnisse lieber zu wahren. 

Allerdings hindern wir uns so selbst daran, unsere vollen Bedürfnisse und Begierden auszuleben. All das bleibt Fantasie und auf Dauer macht uns das auch nicht zufrieden. Wieso also nicht riskieren? Sind wir doch mal ehrlich: Wenn unser Lieblingsmensch uns wegen diesen Dingen wirklich mit Missachtung strafen würde, wäre das dann nicht ohnehin die falsche Wahl? Sollte man nicht alles ansprechen können? Auch wenn die Fantasie nicht das ist, was der andere sexy findet, sollte man darüber sprechen können und eine Lösung oder einen Kompromiss finden können. Man kann ja mit allem klein anfangen und sich rantasten und muss nicht gleich mit der aufwendigsten Geschichte samt Verkleidung beginnen.

Rollenspiele einfach etablieren

Stellen wir uns folgendes vor: 

Ihr reserviert ein Hotelzimmer in eurer eigenen Stadt mit zwei Zimmerkarten und dem Hinweis, dass einer von euch später eintreffen wird. Du gehst schon mal auf das Zimmer und machst es dir gemütlich, natürlich bist du gut angezogen und hübsch gemacht – ist schließlich dein Urlaub. Du sitzt gemütlich auf dem Bett und schaust, was das Hotel so zu bieten hat. Plötzlich geht die Tür auf und “ein Fremder” (dein Lieblingsmensch) steht in der Tür, in deinem Zimmer. Ihr schaut euch an und wundert euch. Du sagst: “Ähm, was machen sie hier, das ist mein Zimmer.” Er erwidert: “ich dachte, das wäre mein Zimmer, ich hab eben die Schlüsselkarte bekommen. Ich habe nur für eine Nacht gebucht, vielleicht ist ein Fehler passiert.” … and so on… 

Sind wir mal ehrlich, wer findet so eine Vorstellung nicht zumindest in der Fantasie schon ziemlich heiß? Es muss ja nicht gleich ein Hotelzimmer sein, sondern vielleicht hast du eine Perücke daheim und gibst dir heute einen anderen Namen und dein Lieblingsmensch hat ein paar Wellness-Stunden gebucht. Die Möglichkeiten sind unendlich. Nur trauen müsste man sich eben noch.

Rollenspiele gegen Langeweile

Warum das Ganze überhaupt? Naja, bekanntermaßen bleibt das Sexleben in längeren Beziehung nicht genau so intensiv und wild wie in den ersten Monaten, da sind wir uns alle einig. Gehen wir mal von folgendem Fall aus: Die Beziehung besteht seit 5 Jahren, beide sind super glücklich, der Sex hat noch immer Spaß gemacht – ja klar, manchmal könnte es schon mehr sein und es kommt schon mal vor, dass es sehr routiniert abläuft. Aber man will doch eigentlich schon zusammenbleiben und auch im besten Fall monogam leben. Damit das so bleibt muss man nicht nur gemeinsam an der Beziehung arbeiten, sondern auch aktiv dafür sorgen, dass das Sexleben spannend bleibt. Dafür sind doch Rollenspiele eine perfekte Spielart. Man kann in verschiedene Rollen schlüpfen, kann seiner Fantasie freien Lauf lassen und hat doch jedes Mal eine neue Situation. Vielleicht bahnt sich so ganz langsam eine Affäre mit dem eigenen Lieblingsmenschen an, wie aufregend wäre denn das?!

Aber ja, ich weiß, es ist gar nicht so einfach einen neuen Vorschlag einzubringen, wenn man an einem Punkt ist, wo offenkundig wird, dass ihr viel zu lange nicht über euer Sexleben gesprochen habt. Wie also anfangen und was sagen? Es ist nicht einfach und man schiebt es vor sich her. Manchmal hilft da auch einfach eine außenstehende Person, die neue Perspektiven aufmacht und euch auf Ideen bringt, die ihr so noch gar nicht bedacht habt. Aber hey – dafür bin ich da 😉 

Und wenn ihr mehr Tipps und Tricks haben wollt oder Anregungen und Ideen, dann lest euch doch mal den Kurs “Let’s Play – erotische Rollenspiele” durch, vielleicht sehen wir uns da.

Liebste Grüße

Eure Simone