Starke Regelschmerzen, völlige Erschöpfung, das Gefühl, sich ständig erklären zu müssen – und gleichzeitig: kein Befund.
Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich bin selbst betroffen. Und ich habe, wie viele andere auch, Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass das, was ich da jeden Monat durchmache, nicht normal ist.
Dieser Artikel ist für alle, die vielleicht schon lange mit ihren Beschwerden hadern – oder jemanden kennen, der es tut. Ich möchte aufklären, Mut machen und ein Bewusstsein dafür schaffen, worauf man achten sollte.
📊 Endometriose in Zahlen – und warum die Statistik weh tut
- Jede 10. Frau ist von Endometriose betroffen.
- In Deutschland sind es etwa 2–4 Millionen Frauen und Mädchen.
- Trotz dieser Häufigkeit dauert es im Schnitt 7 bis 10 Jahre, bis eine Diagnose gestellt wird.
- 40–50 % der ungewollt kinderlosen Frauen haben Endometriose als (unerkanntes) Grundproblem.
💔 Das Tragische? Viele Betroffene denken über Jahre hinweg, dass sie sich einfach „nicht so anstellen“ dürfen – weil ihnen genau das immer wieder gespiegelt wird.
🔍 Woran du Endometriose erkennen könntest – typische Symptome
Endometriose kann sich ganz unterschiedlich zeigen. Und gerade das macht sie so schwer zu erkennen. Die Symptome reichen von leicht bis stark, körperlich bis emotional.
Hier sind Anzeichen, bei denen du hellhörig werden solltest:
Häufige körperliche Symptome:
- Starke, krampfartige Regelschmerzen (oft mit Schmerzmitteln kaum auszuhalten)
- Schmerzen während oder nach dem Sex
- Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang (besonders während der Periode)
- Blähbauch („Endo Belly“), Völlegefühl
- Rückenschmerzen, besonders im unteren Bereich
- Chronische Müdigkeit / Erschöpfung
- Unregelmäßiger Zyklus oder Zwischenblutungen
Emotionale / psychosoziale Auswirkungen:
- Gefühl, nicht ernst genommen zu werden
- Frust über fehlende Diagnose
- Einschränkung im Alltag, Beruf, Partnerschaft
✍️ Meine persönliche Erfahrung
Ich habe mit 15 so unerträgliche Schmerzen zu meiner Periode bekommen, dass ich regelmäßig weinend und gekrümmt im Bett lag. Daraufhin habe ich von meiner Gynäkologin die Pille verschrieben bekommen. Bis heute. Regelmäßig wurden Zysten festgestellt – ist aber ja nicht schlimm, gehen ja meist von selber. (Im Gegensatz zu den Schmerzen, die ich dann selbst angefangen habe zu bekämpfen, indem ich meine Tage versucht habe zu vermeiden. Ich habe die Pille ohne Unterbrechungen genommen – jetzt weiß ich, intuitiv richtig gehandelt)
Mit 35 – also 20 Jahre später!!! – hatte ich dann eine Zyste, die operativ entfernt werden musst, mittels Laparoskopie. Dabei wurde rein zufällig festgestellt, dass ich Endometriose habe, da der operierende Arzt sich damit gut auskannte und die zufällig gefundenen Herde entfernt hat.
20 Jahre später weiß ich also, woher all die Schmerzen und Symptome kommen! Heute weiß ich: Mein Körper hat die ganze Zeit gerufen – ich habe nur gelernt, nicht hinzuhören.
💡 Was du tun kannst – für dich oder für andere
Wenn du dich in diesen Zeilen wiedererkennst, möchte ich dir sagen:
Du bist nicht empfindlich. Du bist nicht allein. Und du darfst dich ernst nehmen.
👉 Sprich mit Fachärzt:innen – am besten mit Endometriose-Zentren oder spezialisierten Gynäkolog:innen.
👉 Tausche dich mit anderen aus – online oder in Selbsthilfegruppen.
👉 Lass dich nicht abwimmeln. Du kennst deinen Körper besser als jede Statistik.
Und wenn du jemanden kennst, der regelmäßig unter Regelschmerzen oder unerklärlichen Beschwerden leidet – teil diesen Artikel. Vielleicht machst du damit den ersten Unterschied.
💛 Wenn du mehr über Körperwissen, Sexualität und Zyklusgesundheit erfahren möchtest, stöber gerne durch meinen Blog oder schau dir meine Angebote an – ich begleite dich gern ein Stück auf deinem Weg.
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